Reise
Ich habe die Antarktis im Kopf. In der letzten Zeit hat sich auf dem Weißen Kontinent eine Menge großartiger Reiseschrift herauskristallisiert, aber meine Aufmerksamkeit ist persönlicher - nachdem ich meine Reiseführeraufgabe in Südpatagonien abgeschlossen habe, bin ich auf der Antarktischen Halbinsel unterwegs.
Ich bin begeistert. Aber als das Datum der Kreuzfahrt näher rückt, stelle ich meine Motivation in Frage. Die Antarktis wird mir den kontinentalen Schwung geben - 7 für 7 - ein Kunststück, auf das ich stolz sein kann, an Cocktailparty-Gesprächen mitzuarbeiten, bis ich alt und grau bin.
Gehe ich in die Antarktis, um mich angesichts ewigen Eises und Schnees zu demütigen, oder um mein eigenes Ego zu streicheln?
Ist es jemals ein guter Grund, einen Kontinent von einer Checkliste zu streichen? Was sagt es über unsere Kultur aus, wenn wohlhabende Reisende entfernte und exotische Ziele wie Trophäen sammeln können?
Reisen ist immer eine innere Reise durch die Außenwelt, wie es der BNT-Slogan sagt, aber diese Reise sollte eine Reise der Entdeckung und des Selbstwachstums sein, kein Statusschub von einer Stufe des Weltreisenden zur nächsten.
Ich werde in die Antarktis gehen. Ich wäre ein Idiot, wenn ich diese Gelegenheit verpassen würde. Aber ich werde versuchen, mit einer Haltung der Demut und des Staunens zu gehen. Ich werde versuchen, bei Cocktailpartys den Mund zu halten. Und ich werde immer versuchen, mich daran zu erinnern, dass es beim Reisen nicht darum geht, wie weit Sie gehen, sondern darum, wie sorgfältig Sie sich bemühen, zu verstehen.
1) "Prahlende Rechte" von Marie Javins, Perceptive Travel
Marie Javins hat die Antarktis vor Jahren von ihrer Lebensliste gestoßen, und wie ich stellte sie fest, dass sie ihre Motivation hinterfragte, dorthin zu gehen. Ehrliche Perspektiven wie ihre sind rar gesät - Gott sei Dank für unabhängige Websites außerhalb des Unternehmens wie Perceptive Travel, die den Mut haben, Geschichten zu veröffentlichen, die es wagen, die Frage zu stellen: Warum?
2) "Into Uncharted Waters" von Jason Anthony, World Hum
Jason Anthony ist ein geborener Geschichtenerzähler, aber diese Kugel eines Stücks über die Antarktis ist keine Geschichte - es ist eine Warnung. Anthony erinnert uns daran, dass die Antarktis eine kalte, raue Welt ist, in der Menschen ohne außergewöhnliche Maßnahmen nicht überleben können. Mit fast 40.000 Touristen, die jedes Jahr in See stechen, droht eine Katastrophe. "Hoffe auf das Beste", sagt Anthony, "aber wundere dich nicht, wenn düstere Nachrichten kommen."
3) "Yule And Me On The Nile" von Nils Bruzelius, The Washington Post
Ich liebe Reiseberichte, die tiefgründig, roh und aussagekräftig sind - nicht nur eine beschreibende Darstellung des Urlaubs von jemandem. Manchmal kann ein Urlaubsstück jedoch genau das sein, was der Arzt bestellt hat. Nils Bruzelius 'Bericht über sein Weihnachtsessen am Nil beschreitet keine literarischen Neulandschaften, aber es ist eine einfache, angenehme Lektüre, die den etwas verfallenen Reiseschriftsteller an die Freude eines Urlaubs in einem fernen Land erinnert.
4) "Moldovan Mothers" von Jason Spears, Peace Corp Writers
Die Peace Corp ist ein fruchtbarer Boden für Reiseschriftsteller. In diesem nachdenklichen und scharfsichtigen Stück gibt Jason Spears einen Schnappschuss von Moldawien, einem Land, das in der globalen Wirtschaft treibt und dessen Söhne und Töchter reisen müssen, um sich selbst zu ernähren - auf Kosten, ihre Familien zurückzulassen.
5) "Golden Trout" von Tim Patterson, Traverse Magazine
Verzeih mir, dass ich mit einem kleinen Ego-Schlag abgeschlossen habe. Meine neueste Geschichte aus dem Hochland von Wyoming wurde gerade im Traverse Magazine veröffentlicht. Es geht um Angeln und Freundschaft und Berge und Amerika. Ich finde es gut und hoffe es gefällt euch.
