Notizen Eines Alten Linken Im Fading Red Bengal - Matador Network

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Anonim

Erzählung

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Robert Hirschfield reflektiert über seine "niedrige Zuneigung" zu einer politischen Partei in Indien und darüber, wie der politische Wandel noch ein weiterer Filter ist, durch den man den Ort betrachten kann.

Vor ein paar Monaten trafen sich auf der Maidan in Kalkutta Wellen von Lastwagen aus dem ländlichen Westbengalen, die rote Fahnen mit Hämmern und Sicheln zeigten.

Das Indien der Anbetung von Shiva, Kali und Microsoft Word verschwand plötzlich. War ich in nicaragua Rumänien? War ich wieder jung?

In den Zeitungen stand ein Bild von einer Gruppe weißhaariger alter Männer, die einem weißhaarigen Toten, ihrem Kameraden Jyoti Basu, den Gruß der Kommunisten mit geballten Fäusten überreichten. Basu war viele Jahre lang Chefminister von Westbengalen.

Der Schuss ähnelte einem Relikt aus einem kommunistischen Blockarchiv. Oder ein Standbild aus der politischen Geistergeschichte eines Filmemachers. Aber kein Bollywood-Filmemacher. Zu grimmig für Bollywood.

Seltsam, an die winterliche geballte Faust in Westbengalen mit ihren sanften Teichen und Kokospalmen zu denken. Die CPIM (Communist Party of India Marxist) regiert Westbengalen seit dreiunddreißig Jahren. Mir ist klar, dass das obszön ist.

In all den Jahren, in denen ich nie wusste, dass das CPIM in Bengalen an der Macht ist, stimmt etwas nicht mit meinem Gefühl der Nostalgie. Kommunistische Parteien mit regierenden Sekretariaten und Kadern, die wissen, wie man das Wort „reaktionär“tief im Darm ausspuckt, sind in unserer postroten Welt nicht leicht zu finden.

Es wird allgemein erwartet, dass der CPIM bei den Wahlen im nächsten Jahr von Mamata Banerjee, der indischen Eisenbahnministerin, und ihrer populistischen Tiranmool-Partei besiegt wird. Das gefällt mir nicht ganz. Bengalen hören das und sagen: "Bist du verrückt?"

Ich sehe sie auf ihrem ideologischen Friedhof im Gras herumtollen. Wissen sie nicht, dass sie selbst unter den Toten sind?

Ich hasste die alten kommunistischen Parteien, deren trostlose Ermahnungen zur Klassenpolitik uns wie saurer Regen auf den Kopf fielen.

Aber ich gebe zu, dass ich das CPIM nicht besonders schätze. Ich sehe sie auf ihrem ideologischen Friedhof im Gras herumtollen. Wissen sie nicht, dass sie selbst unter den Toten sind?

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